„Es ist eine kleine Verbesserung“, meint er knapp. Seine Rede nach der Verkündung des Ergebnisses ist gleichfalls kurz. Auf seinem Weg zum anschließenden Empfang wird er aber von Kameras und Mikrofonen umzingelt. „Ich bin stolz auf eine Partei, die heftig diskutiert. Auch wenn ich nicht mit jeder Meinung einverstanden bin“, sagt er. Jetzt wolle er Überzeugungsarbeit leisten. „Ich werde versuchen, den Menschen klarzumachen, was in Österreich machbar ist.“ Er wolle den Menschen nichts versprechen, was er nicht halten könne – schließlich seien viele Bereiche auch von der EU abhängig. „84 Prozent ist eine deutliche Mehrheit“, meint er knapp angebunden.
(http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4607542/Analyse_Der-Anfang-vom-Ende-des-W-Faymann)
Alle sind in Deckung, hie und da feuert von dort aus ein Heckenschütze - aber im Grunde weiß doch jeder, dass nicht der Mann an der Spitze das Problem ist sobdern die Bewegung selbst. Sie bewegt sich nicht mehr, ist eingerostet, ist Partei geworden, echt ostblockmäßig. Mit einem Programm wie diesem und dessen VertreterInnen ist kein Staat zu machen. Im Prinzip produzieren ja leider alle politischen Kräfte des Landes irgendwie an der Lebensrealität der Menschen vorbei. Irgendwie fühlen sich ja alle nicht mehr wirklich angesprochen, geschweige denn ernst genommen.
Die Demokratie hat durch politische Gruppen wie jene und deren AnführerInnen arge Dellen bekommen. Es läuft nicht mehr rund. Viele sehen den oft zitierten "starken Mann" als Lösung dieser Krise. Zu wenige noch orten eine Erneuerung in einer an der Sache orientierten Politik, die vor Parteigrenzen keinen Halt macht und das persönliche Mandat in den Mittelpunkt des Handelns stellt.
Werner Faymann ist mittelfristig nicht mehr zu retten, die SPÖ ebenfalls nicht. Mit ihr aber mittelfristig auch jene Gruppierungen im demokratischen Bogen, die sich derzeit wegen Faymanns Debakel im Aufwind sehen.
Denn: Die Demokratie der Zukunft wird eine ganz andere sein - oder sie wird nicht mehr sein.