Erstmals Aufnahmetest für Lehramtsstudenten
WIEN. Angehende Lehramtsstudenten haben noch wenige Tage Zeit, um sich für die Aufnahmeprüfung zu registrieren. Die Unis Wien, Graz, Innsbruck, Klagenfurt und die Technische Uni Graz führen heuer erstmals Eignungstests durch.
Die Registrierung für die Aufnahmeverfahren läuft in Innsbruck bis 10. Juli, an den anderen Universitäten bis zum 15. Juli. In Linz, Salzburg und an der TU Wien müssen Uni-Lehramtsstudenten noch keinen Zulassungstest absolvieren.
Wer Lehrer werden will, musste bisher nur an den Pädagogischen Hochschulen (PH; Ausbildung für Volks-, Haupt- und Sonderschullehrer) ein Aufnahmeverfahren durchlaufen. An den Unis (bisher Ausbildung für Lehrer an höheren Schulen) war der Zugang dagegen frei. Mit der neuen Lehrerausbildung müssen (spätestens ab 2016/17) alle angehenden Lehrer – egal ob sie sich an einer Uni, einer PH oder an einer Kooperationsform der beiden Einrichtungen ausbilden lassen – ein Aufnahmeverfahren bestehen.
Die Uni Wien nimmt übrigens alle Bewerber auf. Wer schlechte Resultate liefert, muss allerdings ein Beratungsgespräch führen.
OÖN – 8. Juli 2014
(zitiert nach Facebook: https://www.facebook.com/groups/bildungsportal/permalink/739151812815644/)
Der letzte Satz ist so was von österreichisch (im schlechstesten Sinne), dass es mir als Wahlfinnen und ernsthaftem Pädagogen alle Haare aufstellt. Was bitte ist denn dann der Sinn eines Aufnahmenverfahrens, wenn alle genommen werden, manche halt erst nach einem "Beratungsgespräch"? Genauso schauen die Gruppen des Lehramtsstudiums an den Universitäten Österreichs dann auch aus. Ich habe seit 3 Semestern das Vergnügen und bin entsetzt. Meine Erfahrung an der Pädagogische Hochschule ist auch nicht wesentlich besser.
Ja, ich male schwarz.
Aber es geht um die Zukunft unserer Kinder und damit der Gesellschaft.
Zu hoch gegriffen?
Nein!
Es ist ein Skandal, dass in Österreich derzeit wirklich jede/r Lehrer/in werden kann. In Finnland, das ich mittlerweile sehr gut kenne, ist es eine Ehre, LeherIn zu werden. Zuerst einmal werden nur wenige zum Studium zugelassen und dann kommen auch nicht alle durch. Qualität der Ausbildung und Ansehen in der Bevölkerung gehen Hand in Hand.
Schlecht?
Nein!
Aber nicht österreichisch genug.
Genausowenig hat man sich in Österreich in der LehrerInnenbildung neu durchringen können, dem mechanistischen LehrerInnenbild den Garaus zu machen. In Finnland verstehen sich die Lehrenden als BegleiterInnen eines Lernprozesses mit den Lernenden im Mittelpunkt, Hierzulande feiert das "Eine/r-Weiß-Alles" und "Die SchülerInnen sind SchülerInnen und nicht Lernende" fröhliche Urständ'!
Es geht auch anders, liebe ÖsterreicherInnen! Und damit meine ich alle im Bildungswesen Beteilgte (also PolitikerInnen, schulverantwortliche Beamte, Lehrende und Lernende sowie Eltern). Wenn wir weiter so herumgurken, wandere ich mit meinen 3 Jungs nach Finnland aus.
Da höre ich schon ein erleichtertes "Ja, mach das, aber geh uns nicht weiter auf den Sack!"
Genauso geht man in Österreich mit denen um , die Missstände aufzeigen. Hier wird nicht der "aufgehängt", der veranwortlich ist, sondern der, der aufzeigt, was falsch läuft. Und bitte, komm nicht mit Visionen oder Gegenvorschlägen. Nicht durchführbar.
Genauso wenig wie eine gute LehrerInnenbildung und ein qualitatives Aufnahmeverfahren.