Geld ist Fantasie, Menschen werden zu Arbeitssklaven degradiert! (Volker Pisper auf youtube)
Zwei Beispiele:
In einer Vorlesung-Übung (wie sich ein nachbologneser Lehrveranstaltungs-Format mit 100%-iger Anwesenheitspflicht nennt) im Rahmen meines Masterstudiums der Bildungswissenschaft behlagt die dozierende Professorin die in den verschulten Studien geforderte Wissensakkumulation, die aug Kosten der kritsichen Reflexion und der reflektierenden Kritik geht. Um kurze Zeit später zu seufzen und zu eben jener beizutragen. Wahrscheinlich wäre sie ansonsten ihren Job los und ernste Existenzsoregn ausgesetzt.
Aber nicht nur sie und ihre ProfessorInnen-KollegInnen spielen in diesem zum Ausbildungssystem verkümmerten Bildungssystem mit. Auch die Studierenden und deren VertreterInnen, ÖH genannt, denken lieber an ein schnelles Fortkommen bzw. an gesellschaftspolitische Themen (wie der derzeit laufende Wahlkampf an den Unis zeigt), denn im eigenen, universitären Rahmen bzw. der Bildungspolitik aktiv zu werden.
Heutzutage sind ja auch nur noch Studien angesagt, deren AbsolventInnen möglichst unmittelbar einen Beitrag zur Steigerung des BIP beitragen können. Und das alles geschieht im Streben, möglichst zu den GewinnerInnen unsres Gesellschaftssystems zu gehören, Zu diesem Irrtum später mehr.
Jedenfalls bin ich da schon beim Wirtschaftssystem gelandet - übrigens wie alle diese gesellschaftlichen Systeme nicht gottgeschaffen sondern menschengemacht. Von dem profitieren ja nur 10-15 %, obwohl uns die AgitatorInnen der Alternativlosigkeit etwas anderes glauben machen wollen. Nun schaffen Banken also Luftgeld, das durch die Schar der Arbeitenden realisiert wird und den Vermögenden zu gute kommt. Wir alle spielen mit, weil wir hoffen mal in diese Champions-League aufsteigen zu können. Dabei vergessen wir, dass in unserem Wirtschaftssystem die Summe der Vermögen immer gleich hoch ist wie die Summe der Schulden. Wer auf diese Weise "reich" ist, ist es auf Kosten deren, die Schulden gemacht hat. Und wer so gesehen "arm" ist, tut dies, um anderen ihr Vermögen zu ermöglichen. Da dreht sich doch die Sache bei Licht betrachtet einfach um und die SchuldnerInnen werden zum Motor unseres Wirstchaftssystems. Dennoch lassen sie sich mit Füßen treten; und wenn sie sich wehren - wie das Beispiel Griechenland zeigt - werden sie auch noch an den Pranger gestellt.
Das oben zitierte Video des Kabarettisten und Wahr-Sagers Volker Pispers sowie die wunderbar verfilmte Erzählung "Momo" von Michael Ende zeigen, dass wir alle mitspielen und uns als Ohnmächtige in einem System der durch Geld Mächtigen verstehen.
Wir sollten einfach mal kollektiv die Arbeit ruhen lassen und uns neuen Ideen für ein gerechtes Wirtschaftssystems widmen. Wir sollten uns aus unseren Fernsehklausen, in denen wir uns erschöpft vom aussichtslosen Kampf um ein menschenwürdiges Dasein in so einem System Abend für Abend zurückziehen, auf die Straße gehen um für das einzutreten, was uns wirklich leben lässt. Um zu diskutieren, um andere kennen zu lernen, die das gleiche denken und fühlen, um uns zu solidarisieren. Es steht immerhin schon mindestens 85:15.