Am Wochenende hat wieder einmal Johanna Mikl-Leitner den Cerberus gegeben und uns Besitzende und Reiche mit der beruhigenden Nachricht versorgt, dass eine Anhebung der Mindeststrafe für Einbrüche von 6 auf 12 Monate bevorsteht, da 6 Monate einfach keine Abschreckung mehr bieten. Oh, endlich kann ich wieder ruhig schlafen! (Vorsicht: Zynismus, schon fast in innenministerlicher Form) Erfrischend auch die Replik der Grünen, die meinten, dass eine Erhöhung der Mindeststrafe deswegen keinen Sinn mache, weil die Aufklärungsquoten so verdammt gering sind. Also möge die Frau Innenministerin doch bitte zuerst an dieser Schraube drehen. Jetzt bin ich überzeugt: Wir haben noch eine Law-and-Order-Partei mehr im österreichischen Parlament.
Wie immer, komme ich jetzt mit meinen Ideen zum Thema und die sind leider nicht so einfach umzusetzen. Ich schaue und gehe ja bekanntlich immer auf's Ganze, also auf zu viel für die/den normale/n populistisch-populäre/n PolitikerIn (siehe meinen vorigen Blogeintrag mit dem Nachhilfe-Auftrag an Bürgermeister Häupl). Ich stelle dann sehr gerne ein paar Fragen, deren Antworten auf der Hand liegen, auch wenn sie wohl keiner so aussprechen würde. In diesem Fall also frage ich mich etwa:
- Warum fladern denn immer mehr Menschen immer mehr?
- Warum scheißen sie sich nix, wenn sie ein Haus leer räumen, einen Taschendiebstahl begehen oder eine Tanke überfallen?
- Warum fürchten sich immer mehr Bürgerinnen, bestohlen zu werden?
Meine Antwort lautet:
In einer Welt, in der uns Gier vorgelebt wird, möchte jede/r mehr als der andere. Auch die, die nichts haben, weil sie nichts können (also nicht entsprechend ausgebildet sind) und daher eigentlich keine Existenzberechtigung haben. Das einzige, was sie lernen, wenn sie aufmerksam in die Öffentlichkeit schauen (Grasser, Strasser, Hypo, etc. pp.), ist es, sich mit allen Mitteln zu holen, was einem (nicht) zusteht. Also packen wir mal dort an, wo der Schuh wirklich drückt: Existenzberechtigung sollte ein BürgerInnenrecht werden, es sollten also alle mit dem ausgestattet werden, was es zum Leben braucht. Erst dann kann ich guten Gewissens sagen, dass jene, die mehr wollen und es sich mit unlauteren Mitteln holen, Problemfälle der Gesellschaft sind - und zwar alle, ohne Ausnahme! Und für die soll es auch Konsequenzen geben. Ob Gefängnis in diesen Fällen die richtige Lösung ist, ist eine andere Frage, die soll ein anderes Mal erörtert werden.
Bis wir aber soweit sind plädiere ich für eine Halbierung der Amtszeit für zynische MinisterInnen. Ob das aber schon abschreckend genug ist ...?