Das Einstiegsgehalt eines Kindergartenpädagogen beträgt etwa 2000 Euro brutto. Volksschullehrer verdienen am Anfang hingegen etwa 2500 Euro brutto. (Wiener Zeitung, 15.1.2015)
Zuerst einmal möchte ich die im Beitrag gemachten Gehaltsangaben korrigieren:
Lt. AMS-Gehalstkompass liegt das Einstiegsgehalt für VolksschullehrerInnen bei 2.120,- bis 2.360,- €, jenes für KindergartenpädagogInnen bei 1.920,- bis 2.130,- €. Bei letzteren gibt es noch den Unterschied zwischen privaten Anbietern und Gemeindekindergärten, wobei Private weniger zahlen.
Dann ist mir wichtig darauf hinzuweisen, dass LehrerInnen eine Unterrichtsverpflichtung von 20-24 Wochenstunden haben, der Rest der Arbeitszeit (Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, Elternarbeit, Organisatorisches und Administratives, Weiterbildung, etc.) findet ohne Kinder statt. Im Kindergarten sind die PädagogInnen dagegen bis zu 40 Stunden in der Arbeit mit den Kindern eingesetzt (wenn Vor- und Nachbereitung eingerechnet wird, reduziert sich diese Arbeistzeit auf bis zu 36 Stunden, was kaum ins Gewicht fällt).
Zuletzt haben Kindergarten- und HortpädagogInnen bloß einen Urlaubsanspruch von 5 Wochen, die LehrerInnen hingegen bekommen zusätzlich bezahlten Urlaub durch die Ferien; das wird zwar von der Gewerkschaft mit Zeitausgleich für die Überstunden innerhalb eines Schuljahres (in dem die Wochenarbeitszeit bis zu 46 Stunden beträgt) argumentiert. In der Praxis ist es dennoch so, dass ein/e erfahrene/r Lehrer/in nicht auf diese Arbeitszeit kommt.
Hier möchte ich kein LehrerInnen-Bashing betreiben, sondern ein PädagogInnen-Empowerment. Es geht mir nicht darum, den LehrerInnen etwas wegzunehmen. Ich halte die Regelung eines Splittings der Arbeistzeit in die Arbeit mit Kindern bzw. Jugendlichen und die anderen auch zum Beruf gehörenden Tätigkeiten für wirklich wichtig, Vielmehr sollte diese Tätigkeit auch bei anderen PädagogInnen als Arbeistzeit wahrgenommen werden und zu einer entsprechenden Reduktion der direkten Arbeit mit Kindern führen.
Abgesehen davon ist es natürlich für mich weiterhin wichtig, alle PädagogInnen gleichwertig auszubilden und sie dann auch gleichwertig zu bezahlen. Das aber scheint die wirkliche Crux zu sein, weil unseren VolksvertreterInnen (und möglicherweise auch dem Volk!?!) Bildung derzeit einfach nicht mehr (Geld) wert ist.