http://wien.orf.at/news/stories/2659125/
Na, bitte, dachte ich mir. Da hat der Strache wieder einmal zugeschlagen und seine GegnerInnen auf die Barrikaden gebracht. Und die ließen sich die Chance nicht entgehen, ihre schon bekannten Argumente vorzubringen. Von Blut- und Bodenideologie des Erwählten war die Rede und auch von purem Hohn und einer Verumglimpfung des Amtes.
Mag ja alles auch stimmen. Aber: die entscheidende Frage stellte wieder einmal niemand. Was haben Vertreter politischer Parteien an Schaltstellen des Schulsystems zu suchen? Wie ist es möglich, dass ein 21-jähriger Jus-Student deswegen Stadtschulratsvizepräsident in Wien wird, weil das Nominierungsrecht der zweitstärksten Partei, also der FPÖ zusteht, und er dieser angehört?
Also ich bin durch diese Frage hell wach geworden und habe sie auch den PolitikerInnen, die sich zur Bestellung von Maximilian Krauss geäußert haben, per Facebook geschickt. Antwort: bisher keine!
Eine FB-Freundin hat mir in einer PN sogar mitgeteilt, dass er an ihre Schule gegangen sei, ihr Einfluss als Lehrerin offenbar aber nicht stark genug war. Traurig, aber wahr. Schule kann nicht alles schaffen.
Meine Antwort auf die Frage ist: Nehmen wir diesen Vorfall zum Anlass für eine Gesetzesänderung, die es Parteipolitikern und -mitgliedern verbietet, ein Amt im Schulsystem (von den Lehrenden aufwärts bis zu den Leitenden der Landes-Administration) zu übernehmen. Schreiben wir vielmehr vor, welche Qualifikationen für die Schulverwaltung wesentlicher sind als das richtige Parteibuch. Und lassen wir die entscheiden, die unmittlebar betroffen sind: SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern.