Also zum Wetter!
Heute morgen habe ich im Radio erfahren, dass der diesjährige Sommer ein Sommer wie damals war, Aufregung oder Polemik ("Der Oscar für die beste Hauptrolle gebührt dem Sommer als Darsteller des Herbstes" - Radio Wien oder "Es ist Herbst mitten im Sommer!" - Ludwig Hirsch in "Polt) also überhaupt nicht angebracht sei. Er lag somit genau im langjährigen Durchschnitt und nur durch die besonders heißen und langen Sommer der letzten Jahre seien wir verwöhnt.
Die Sommer der letzten Jahre habe ich ebensowenig als richtige Somer erlebt wie den heurigen als Sommer wie damals.
Das, was man uns neuerdings als Badewetter verkaufen will, ist subtropisch und das was damals war, ist ein Sommer, der geprägt war von der Westwetterlage mit Hochs und Tiefs im Wechsel, Sonne, Wolken und Regen, Temperaturen zwischen 25 und 28 Grad und ein paar Hundstagen Ende Juli und Anfang August mit 30 Grad oder auch knapp mehr.
Heute haben wir eine viel extremere Wettersituation, die oft auch von Südwetterlage, also Wind und Wetter aus dem Norden Afrikas geprägt ist. Es gibt lange Zeiten der Trockenheit und dann wieder Zeiten extremen Niederschlags. Die Temperaturen sinken bzw. steigen in diesen Wechselphasen innerhalb eines Tages oft um 10 Grad. Sogar in Finnland - so habe ich gehört - hat es heuer im Juli und August jede Menge Tropennächte gegeben und der Allzeit-Hitzerekord aus 1972 wurde geknackt. Der neue liegt bei 32,8 Grad, gemessen in Pori, im Südwesten Finnlands.
Für mich persönlich ist das ganze weder ärgerlich noch witzig, sondern bezeichnend.
Bezeichnend dafür wie Menschen sich die Wirklichkeit zurechtbiegen, so dass sie sich nicht der unangenehmen Wahrheit stellen müssen, die in diesem Fall Klimawandel heißt.